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vom sich Einfinden...

... dort wird hier und hier wird dort...


Nach so langer Zeit die Türe zur Werkstatt zu öffnen ist immer etwas Besonderes.

Hier wie dort.

All die Projekte vom letzten Jahr,

all die Versuche, Ideen, Erfolge und Irrtümer, Gefäße, Bilder und Materialien,

die mich jeweils eine Saison lang so intensiv beschäftigt und begleitet haben,

warten wieder auf mich.

Vieles hatte ich ganz vergessen, manches hat sich verändert…

einiges werde ich weiterverfolgen, Neues habe ich mitgebracht.


Das sich Einfinden ist eine Sache, die mir viel bedeutet.

Hier wie dort.

Sich umschauen, wahrnehmen, Abwesenheit spüren, Anwesenheit zulassen.


Diesmal hat sich die Werkstatt während meiner Abwesenheit drastisch verändert:

Sie ist vollgestellt mit einer Fülle von Materialien,

die ich von einer Kollegin bekommen habe.

Ein Schatz, wie sich herausstellt.

Ich finde Glasuren, Engoben, Tonmassen...

Rohstoffe mit so schönen Namen wie Wollastonit, Petalit und Nephelin Syanit.

Das alleine klingt schon verheißungsvoll.


Ich beginne also damit, zu räumen, zu sichten, zu sortieren und zu beschriften,

in Dosen zu verpacken und erste Pläne zu schmieden,

was sich mit all diesen Dingen machen lässt.


Alles ganz langsam und bedächtig, poco a poco.

Es gilt ja nicht nur in der Werkstatt anzukommen.


Ich muss ja auch den Ziegenweg wieder erkunden,

hinaufsteigen zu dem Platz, von dem aus man auf den Hafen hinunterschauen kann,

mein Spanisch herauskramen, mit der Nachbarin Licor trinken,

den neuen Neoprenanzug testen,

am alten Wartehäuschen ein bisschen auf Godot warten,

all die Gerüche, Geräusche und Stimmungen wieder entdecken und in mir aufnehmen.


Um ganz sicher zu werden, dass „dort“ jetzt wieder „hier“ ist.

Dass ich – hier wie dort – zu Hause bin.

Und dass es gut ist, wie es ist.

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