Die Rauchbrandexperimente gehen in die zweite Runde:
Nach dem Intensivkurs vor zwei Wochen und viel Recherche, Bücher, Internetseiten,
Arbeiten anderer Künstler… habe ich einen zweiten Versuch mit dem Kapselbrand gemacht:
Diesmal habe ich kleine Schalen aus unterschiedlichen Tonsorten vorbereitet, die Oberflächen teilweise poliert, mit Engoben, ausgesparten Punkten und Glanztonschlicker dekoriert.
Nach dem Rohbrand mit allerhand geheimnisvollen Zutaten in Alufolienkapseln verpackt (Alufolie eignet sich gut als Kapsel und man kann viele Gefäße auf einmal in den Ofen stapeln, sie zerfällt allerdings bei Temperaturen um 900° und muss dann entsorgt werden, was mir nicht wirklich gut gefällt, daher habe ich auch Brennkapseln aus Ton gedreht, mit denen ich dann weiter experimentieren werde.) und im Rakuofen gebrannt.
Die Zutaten sind nur insofern geheimnisvoll, als man sie nicht in erster Linie in Zusammenhang mit der Dekoration von Keramik bringen würde.
Ansonsten sind es ganz gewöhnliche Dinge, teilweise sogar Abfall…
Stahlwolle, Papier, Stoff, Salz, Moos, Kaffeesatz, Bananenschalen…
Das ist lustig und sehr experimentell.
Man hat nicht wirklich großen Einfluss auf die Ergebnisse.
Aber eben doch ein bisschen.
Von Mal zu Mal gelingt es, mehr Erfahrungen zu sammeln und sie auch anzuwenden,
Fehler – bzw. das, was mir nicht so gut gefällt
(zum Beispiel raue Oberflächen oder krustige Stellen) –
zu vermeiden und Gelungenes zu wiederholen.
Quasi.
In dem Sinn, dass dabei dann wieder Gelungenes entstehen kann.
Es gibt keine Wiederholung, jedes Stück ist einzigartig und –
von allen Seiten aufmerksam betrachtet – unglaublich vielfältig.
Auf jeden Fall gefallen mir die fertigen Schalen schon viel besser als die Probestücke vom letzten Mal und ich habe auch einige Ideen, wie ich damit weiterarbeiten möchte.
Alles sehr spannend.
Was mir besonders gut gefällt, ist die Möglichkeit, mit Materialien zu experimentieren,
die nicht giftig sind, die man nicht extra kaufen muss,
die man findet und sammelt, die vielleicht sogar eine Geschichte haben.
Und die in diesem Prozess ihre Spuren hinterlassen.